Triebanordnung und Montageposition


Für die optimale Anordnung eines Kettentriebs müssen verschiedene Parameter berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Länge der Kette, die zu übertragende Kraft und der vorhandene Einbauraum. Im Allgemeinen ist die horizontale Lage der Kettenradachsen zu bevorzugen, wobei das Lasttrum oben und das Leertrum unten liegen sollte. In diesem Fall wirkt sich die Belastung in Längsrichtung der Kette durch den Einfluss des Eigengewichts vorteilhaft aus und die Kette wird gut in die Verzahnung eingeführt. Ein obenliegendes Leertrum ist nur bei kurzen Achsabständen und geringem Durchhang zulässig.

Horizontale Anordnung mit obenliegendem Lasttrum (günstig)

Anordnung bis 60°-Neigung zur Horizontalen (günstig)

Senkrechte Anordnung der Kettenräder (ungünstig)

Eine schräge Anordnung der Kettenradachse bis zu einer 60° Neigung gegen die Waagerechte gilt ebenfalls als günstige Lage. Größere Winkel beziehungsweise eine senkrechte Anordnung hingegen stellen aufgrund der schlechten Eingriffsverhältnisse des unteren Kettenrades ungünstige Triebanordnungen dar, bei denen Hilfsmittel für die notwendige Kettenspannung erforderlich sind. Oftmals ist die theoretisch günstigste Lage der Kettenräder zueinander bei der Konzeption eines Kettentriebs nicht umsetzbar.


Die richtige Position im Kettentrieb 

Durch die richtige Positionierung des Kettenspanners kann die Verschleißlängung minimiert und dadurch die Lebensdauer des Kettentriebs maximiert werden. Ein Kettenspanner sollte immer im Leertrum montiert werden. Optimal ist die Montage von Kettenspannrädern und Kettenspannern dicht hinter dem Antriebsrad, um die Länge des zu spannenden Leertrums so kurz wie möglich zu halten.

Kettengewicht 

Die Gewichtskraft der Kette im zu spannenden Leertrum sollte nicht größer sein als die Kraft einer bereits um 50 % entspannten Feder. 

Spezifisches Gewicht gängiger Ketten:

  • Kette 10B-1 = 0,91 kg/m 
  • Kette 12B-1 = 1,18 kg/m 
  • Kette 16B-1 = 2,68 kg/m

Nachteile eines Kettentriebs ohne Kettenspannsystem

  • Unruhiger Lauf
  • Zunehmender Durchhang im Leertrum
  • Schnell zunehmender Kettenverschleiß
  • Steigende Geräuschentwicklung
  • Schwingungen, die zum Überspringen der Kette und Bruch des Kettenstranges führen können

Kettentrieb mit Kettenspannsystem

Kettenspanner im Leertrum dicht hinter dem Antriebsrad. In Kombination mit Gleitschienen. Optimale und sehr effiziente Kettenunterstützung bzw. Spannsituation.

Omega-Spannstation als einbaufertiges System

Die Omega Spann-Box®-Baugruppe bildet durch ihre doppelte Umlenkung einen doppelt so weiten Spannweg ab. Diese Lösung eignet sich ideal für den Einsatz bei langen Kettensträngen mit großem Durchhang und sorgt für weniger Vibrationen sowie eine längere Lebensdauer der Ketten.



Zur Spannstation

Reversierbetrieb

Zwei Spann-Box® Typen in der Nähe des Antriebs. Bei wechselnder Laufrichtung empfehlen wir den Einsatz von zwei Kettenspannern in der Nähe des Antriebs, da Last- und Leertrum bei der Umkehrung der Antriebsrichtung wechseln. Für optimale Führung und erhöhte Robustheit empfehlen wir zudem den Einsatz eines Umlenkprofils.


Herausforderung im Reversierbetrieb

Die Kraftübertragung erfolgt ausschließlich im Lasttrum. Dort liegt die maximale Zugkraft vor, sodass kein Durchhang in diesem Kettenabschnitt vorhanden ist und die Kette damit immer vollständig gespannt ist. Die daraus resultierende senkrecht auf den Kettenspanner wirkende Kraft ist immer größer als die maximale Spannkraft der Spann-Box®. Daher wird der im Lasttrum befindliche Kettenspanner vollständig komprimiert, sodass keine rückfedernde Wirkung mehr vorhanden ist. Ist diese auf die Spann-Box® wirkende Kraft zu groß, tritt ein vermeidbarer Verschleiß sowohl an dem Kettenspanner als auch an der Kette auf. Eine optimale Positionierung der Spann-Box® ist daher insbesondere im Reversierbetrieb ausschlaggebend.

Anordnung zur Kette

Minimaler Federweg 

Die Kettenspanner Mini-Spanner, Spann-Boy® und Spann-Box® arbeiten federnd bzw. freischwingend. Um erhöhten Flächddruck und dadurch bedingten starken Verschleiß des Gleitprofils zu vermeiden, sollte der Kettenspanner immer einen minimalen Federweg von 5 mm aufweisen.

Tangentiale Ausrichtung 

Der Kettenspanner sollte parallel zur Kette ausgerichtet werden. Ansonsten droht unregelmäßiger, einseitiger Verschleiß.